Regenwurm

Hände mit vielen Regenwürmern drauf

Vor einem Regenwurm ekelt sich manch einer. Die meiste Zeit sehen wir ihn nicht. Gerade aber im Herbst, wenn der Rasen nicht mehr wächst, macht er sich durch kleine, braune Häufchen bemerkbar. Vielleicht haben Sie sich schon gefragt was diese Häufchen sind, nun wissen Sie die Antwort: Es sind die Ausscheidungen der Regenwürmer. Mehr Interessantes über den Wurm erfahren Sie in diesem Artikel.

Würmer

In der Schweiz leben 46 verschiedene Arten von Würmern. Jede dieser Arten hat bestimmte Vorlieben, was den Lebensraum betrifft und kommt somit nicht überall vor. Grundsätzlich übernehmen aber alle Wurmarten dieselben wichtigen Aufgaben in unserem Ökosystem: Sie sind Destruenten (aus dem Lateinisch destruere = abbauen) oder Zersetzer. Sie wandeln organisches Material, also zum Beispiel Pflanzenbestandteile, in anorganisches Material, also Erde um. Dabei reichern sie die Erde mit Nährstoffen an und machen diese so wieder für Pflanzen verfügbar. Nebst den Mikroorganismen sind also Würmer ein sehr wichtiger Teil unseres Bodenökosystems. Durch die Grabaktivitäten der Würmer findet eine Lockerung und Belüftung des Bodens statt. Dadurch kommen Mikroorganismen, die Sauerstoff benötigen, auch in tiefere Bodenschichten und können dort Pflanzenmaterial umbauen.

In vielen Teilen des Ökosystems bildet der Regenwurm eine gute Nahrungsquelle für diverse Tierarten wie Vögel, Fische und Amphibien. Auch diverse Tiere wie zum Beispiel Igel verschmähen einen Leckerbissen wie einen Wurm nicht.

Hier geht es zum ausführlichen Wikipedia Artikel.

Vogel mit Regenwurm im Schnabel
Fressfeind
Fortpflanzung

Würmer sind sogenannt zwittrig, was bedeutet, dass es weder männliche noch weibliche Würmer gibt. Trotzdem benötigt es bei den meisten Arten zwei Würmer, damit sie sich fortpflanzen können. Bei der Paarung haften sich beide Würmer aneinander und beginnen Spermien auszutauschen. Die Befruchtung der Eierzellen findet dann einige Tage später statt. Die Eier legen sie danach in der Erde ab. Je nach Temperatur schlüpfen schon bald kleine Würmer, die nach ein bis zwei Jahren selbst geschlechtsreif werden.

gelbe Regenwurm Eier in der Erde
Wurmeier
Regenwurm Paarung
Regenwurmpaarung
Regenwürmer beobachten

Würmer zu beobachten ist in freier Wildbahn nicht ganz einfach, doch es gibt einige Tipps. Nachts kommen Würmer an die Oberfläche, um auf Nahrungs- und Partnersuche zu gehen. Am besten sind nährstoffreiche, windstille Ecken. Würmer lieben zum Beispiel das Umfeld von Komposthaufen oder Stellen, an denen vor kurzem frische Erde verteilt wurde. Würmer sind sehr lichtempfindlich, ebenfalls reagieren sie sehr sensibel auf Erschütterungen. Alle Angler aufgepasst! In einer lauen Sommernacht kannst du dir einen guten Wurmvorrat zum Nulltarif sammeln. Als Lichtquelle solltest du ein Rotlicht verwenden, da die Würmer dies nicht sehen können. Wenn du vorsichtig auf dem Boden auftrittst, bleiben die Würmer genug lange liegen, damit du sie ergreifen kannst, bevor sie blitzschnell in ihrer Röhre verschwinden.

Was kann ich tun, um den Regenwurm zu unterstützen?

Komposthaufen sind ein regelrechtes Wurmparadies. Aber auch mal ein paar Blätter auf dem Rasen liegen zu lassen hilft, Würmern eine Nahrungsgrundlage zu geben. Was Regenwürmer gar nicht mögen ist regelmässiges Umgraben oder Umpflügen des Bodens. Dabei werden viele Würmer verletzt. Zwar hat der Regenwurm die Fähigkeit, bei einer Verstümmelung die abgetrennten Teile wieder nachwachsen zulassen, trotzdem wird er darüber nicht ganz so erfreut sein.