Gas

Erdgas

Gas wärmt nicht nur das Würstchen auf dem Grill, es beheizt auch Wohnungen. Seit der Preisexplosion im vergangenen Jahr ist Gas als Energieträger wieder vermehrt in den Fokus gerückt. In diesem Artikel finden Sie einige Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Gas.

Geschichte

Bereits in sehr früher Zeit haben die Chinesen Erdgas genutzt, um zum Beispiel Salz aus Meerwasser zu gewinnen. Sie leiteten das Gas mithilfe von Bambusrohren von der Quelle bis zu den Salzpfannen, um es dort zur Wärmeerzeugung zu nutzen. Im 18. Jahrhundert wurden in Fredonia in der USA Erdgasvorkommen entdeckt. Einige Zeit später begann man, Gas als Energiequelle zu nutzen. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde Gas zunehmend zum Kochen, für Beleuchtung und zum Heizen verwendet. Gerade in jüngerer Vergangenheit erfuhr das Gas einen Aufschwung, da es bei der Verbrennung weniger Co2 freisetzt als andere fossile Energieträger. Da nicht alle Länder über genügend eigene Erdgasreserven verfügen, macht man sich sehr von Lieferungen aus anderen Ländern abhängig. Spätestens seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist uns diese Tatsache schmerzlich bewusst geworden.

Pipelines
Pipelines
Förderung von Erdgas

Während früher Erdgas noch natürlich an die Oberfläche strömte, müssen heute tiefe Löcher gebohrt werden, um auf Erdgasvorkommen zu stossen. Exploration und Erschliessung von neuen Erdgasfeldern kosten viel und dauern lange. Nach der Förderung muss das Gas gereinigt und dann via Piplines, LKWs oder mit Flüssiggastankern befördert werden. Wir verfügen in Europa über ein grosses Gaspipeline-Netz, das länderübergreifend arbeitet. In den letzten Jahren haben z.B. Australien und Katar ihre Kapazitäten zur Förderung, Erzeugung und den Transport von Flüssiggas (LNG) massiv ausgebaut. Wird Erdgas gekühlt, wird es flüssig und kann auf speziellen Tankern transportiert werden. Dieser Prozess benötigt allerdings viel Energie.

Zu den grössten Erdgasproduzenten zählen:

  • USA
  • Katar
  • Russland
  • Iran
  • China
  • Kanada
  • Norwegen
  • Saudi Arabien
  • Grossbritannien
  • Australien
Flüssiggas- Tanker
Flüssiggas- Tanker
Erdgas und Biogas

Erdgas hat sich über Jahrmillionen unter Druck und Hitze aus Pflanzen und Tieren im Erdinnern gebildet. Es gibt aber auch die Möglichkeit, aus organischem Material wie Gülle, Kompost und Grünabfällen selber Gas zu gewinnen. Vorteil: Das bei der Vergärung anfallende Methan gelangt nicht in die Umwelt. Der Anteil an Biogas steigt zwar langsam an, beträgt aber weniger als 10 % am gesamten Gasverbrauch der Schweiz. In einigen Ländern werden gezielt Pflanzen angebaut, um daraus Biogas herzustellen.

Eigenschaften

Gas ist unsichtbar und geruchlos. Unserem Gas wird Mercaptan beigemischt, dank dessen Gasgeruch man schnell Gefahren durch Lecks erkennen kann. Unter normalen Temperaturbedingungen ist es gasförmig, kann aber unter Druck und starker Abkühlung verflüssigt werden. Gas ist sehr einfach zu entflammen und weisst eine hohe Energiedichte auf. Gas ist schwerer als Luft, aber leichter als Wasser. Gas lässt sich gut lagern und bei Bedarf schnell freisetzen. Die Gefahr von Lecks und undichten Leitungen ist eines der grössten Risiken bei Gas.

Ausblick

In den letzten Jahren hat dieser Rohstoff einen kleinen Aufschwung erlebt. Durch den Ukraine-Konflikt ist der Gasverbrauch kaum gesunken, jedoch haben sich die Transportwege verändert. Russland liefert weniger Gas nach Europa, dafür wird deutlich mehr LNG aus aller Welt nach Europa geliefert. Das hat zu steigenden Kosten geführt. Auch in Zukunft wird Gas eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung spielen. Die Idee, unsere Mobilität darauf aufzubauen und das bestehende Tankstellennetz zu nutzen, ist im Zuge der voranschreitenden E-Mobilität in der Hintergrund gerückt.