Pollen

Hatschi! Es ist wieder Pollensaison, und viele Menschen werden von Heuschnupfen geplagt. Wieso Pollen wichtig für unser Überleben sind und was Sie gegen Heuschnupfen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind Pollen?

Pollen sind quasi die Samenzellen einer Pflanze. Der Austausch der Pollen vom Staubblatt der einen Pflanze auf den Pflanzenstempel einer anderen Pflanze ist wichtig, um deren Bestand zu sichern. Dabei gibt es sogenannt einhäusige, zweihäusige und zwittrige Pflanzen. Auf einhäusigen Pflanzen befinden sich männliche und weibliche Blüten auf ein und derselben Pflanze wie z.B. Kürbis, Zucchini und Gurke. Bei zweihäusigen Pflanzen gibt es männliche und weibliche Pflanzen. Beispiele sind Hanf, Eiche, Rotbuche und Haselnuss. Bei zwittrigen Pflanzen befinden sich männliche Pollen und das weibliche Staublatt auf derselben Blüte. Beispiele dafür sind Apfelbaum, Kirschbaum, Tulpen und Kiwi. Trotzdem werden zwei Pflanzen benötigt, damit eine Bestäubung möglich ist. Zusätzlich gibt es in der Pflanzenwelt diverse Mischformen.

Pflanzenstempel
Staubblatt
Übertragung durch Insekten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie männliche Pollen auf den weiblichen Stempel kommen. Die wohl fleissigsten Helfer sind Bienen. Aber auch andere Insekten tragen bewusst oder unbewusst zur Bestäubung der Pflanzen bei. Um die Insekten anzulocken, sondern einige Blüten Nektar ab. Bienen und andere Insekten saugen diesen Nektar als Nahrung auf. Durch die Bewegung auf der Blüte findet die Bestäubung statt. Da speziell Bienen von Blüte zu Blüte fliegen, findet so die wichtige Bestäubung zwischen den Pflanzen statt. Damit die Bienen wissen, wo sich gerade die ergiebigsten Nahrungsquellen befinden, beginnen einige Pflanzen für uns nicht sichtbar zu leuchten. Einige Pflanzen sind eine Symbiose mit ganz bestimmten Insekten eingegangen. Ohne die Bestäubung durch diese bestimmte Insektenart kann diese Pflanze nicht überleben. Dies kann zum Aussterben einer Pflanzenart und gleichzeitig der dazu gehörenden Insektenart führen.

Biene beim Bestäuben
Biene beim Bestäuben
Schmetterling beim Bestäuben
Schmetterling beim Bestäuben
Bestäubung durch Wind

Ein Grossteil der Pflanzen bestäubt sich durch Wind oder Wasser. Und genau hier beginnen die Probleme für uns Menschen: Heuschnupfen. Bei der Bestäubung durch Wind werden Abermillionen Pollenzellen in der Luft verteilt und landen dann hoffentlich auf dem weiblichen Stempelbaltt und befruchten dieses. Mit der Atemluft geraten Pollen auch auf unsere Schleimhäute und in die Lunge. Einige Inhaltsstoffe einer Pollenzelle können bei Menschen zu einer allergischen Reaktion führen. Der Körper versucht, den «Eindringling» loszuwerden. Dies kann durch heftiges Niesen, laufende Nase oder Tränenfluss erfolgen. Atemprobleme, rote Augen oder gar ein angeschwollenes Gesicht sind mögliche Folgen, unser Körper befindet sich im Alarm-Modus. Dies kann Schlafprobleme und Gereiztheit auslösen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Pollen. Allergien können plötzlich auftauchen und schlimmer werden, oder sie können auch plötzlich verschwinden. Je nach Wetterlage kann die Pollenbelastung jedes Jahr unterschiedlich ausfallen. Hier geht es zur aktuellen Pollenbelastung und der Prognose für die kommenden Tage.

Haselnuss
Mais Staubsäcke
Mais Staubsäcke
Was tun gegen Heuschnupfen?

Menschen reagieren mehr oder weniger stark auf Pollen. Einige Menschen können während der Pollensaison kaum ins Freie, ohne ständig zu niesen. Folgende Punkte können helfen:

  • Aktivitäten im Freien meiden oder verringern
  • Pollenradar beachten
  • im Freien eine Sonnenbrille und eine Staubmaske tragen
  • Lüften minimieren
  • Pollengitter an den Fenstern montieren
  • vor dem Schlafengehen duschen
  • Kleider regelmässig wechseln und nicht im Schlafzimmer ausziehen
  • Wäsche nicht im Freien trocknen lassen
  • Luftreiniger verwenden
  • bestimmte Nahrungsmittel meiden
  • keine Blumensträusse oder Zweige in die Wohnung stellen
Wenn nichts hilft

Einige Menschen leiden regelmässig unter den Folgen einer Pollenallergie. Es empfiehlt sich, mit einem Arzt Kontakt aufzunehmen. In einem ersten Schritt klärt er, ob es überhaupt eine Pollenallergie ist und, falls ja, auf welche Pollen Sie besonders stark reagieren. Medikamente können die Folgen dieser Allergie minderen. Auch gibt es viele natürliche Hausmittel, die Linderung verschaffen können. Manchen hilft Akupunktur. Nützen all diese Massnahmen nicht, kann eine Desensibilisierung helfen. Dabei wird dem Körper über mehrere Jahre hinweg eine immer höhere Dosis der Pollen verabreicht, damit sich der Körper daran gewöhnt und keine starken allergischen Reaktionen mehr zeigt. Jeder sollte durch Ausprobieren herausfinden, was ihm am besten nützt.