Nicht nur Menschen, sondern auch Vögel bewohnen Liegenschaften oder deren direktes Umfeld. Jetzt, wo der Winter bald Einzug hält, ist es eine gute Gelegenheit, sich genauer mit den gefiederten Gesellen zu befassen.
Zugvögel
Im Spätherbst beginnen einige Vogelarten wie Schwalben oder Weissstörche, sich in Schwärmen zu sammeln und gegen Süden zu ziehen. Einige Vögel aus nördlicher gelegenen Ländern durchqueren die Schweiz in Richtung Süden. Ihre Ziele liegen auf der Iberischen Halbinsel, in Afrika, wo sie reichhaltige Nahrungsangebote und wärmere Temperaturen finden. Einige Vogelarten ziehen in den südlichen Ländern ihre Brut auf. Sehr unterschiedlich ist die Länge der Reise, von sehr weit bis ganz kurz ist alles möglich. Für Vögel ist der Winter in nördlichen Ländern sehr lebensfeindlich. Tiefe Temperaturen und ein geringes Nahrungsangebot bedingt durch eine dicke Schneedecke können zum Tod der Vögel führen, da diese sich kein dickes Fettpolster anfressen können. Die Vogelwanderungen sind sehr komplex, und die Wissenschaftler sind sich noch nicht zu 100% sicher, welche Parameter dazu führen, dass Vögel sich auf eine Wanderung begeben.
Durch die immer wärmer werdenden Winter ist eine Veränderung dieser Zuggewohnheiten zu beobachten. Das gross angelegte Icarus-Projekt versieht Tiere mit GPS-Sender, um Wanderrouten zu beobachten.
Standvögel
Viele Vögel wie Kohlmeise oder Amsel überwintern bei uns in der Schweiz. Einige kommen aus nördlichen Ländern und finden bei uns geeignete Plätze, um über den Winter zu kommen. Die Veränderung der Landschaft beeinflusst auch die Vogelpopulation. Einige Arten, die gut mit städtischer Umgebung klarkommen, entwickeln sich stabil. Andere Arten, die es lieber ruhiger und naturnah mögen, haben grosse Mühe, sich zu behaupten. Die Schweizerische Vogelwarte verfolgt diese Entwicklung sehr genau. Insbesondere zunehmende Monokulturen in der Landwirtschaft verkleinern die Lebensräume der Vögel.
Vögel, die hier überwintern, haben sich einige Überlebenstricks angeeignet, um im Winter nicht zu erfrieren. Sie können sich nicht wie Säugetiere eine dicke Fettschicht anfressen, da sie sonst nicht mehr flugfähig sind. Einige lassen sich daher Winterdaunen wachsen oder plustern sich auf, um so besser isoliert zu sein. Andere bewegen sich ständig oder können die Temperatur der Füsse oder des Körpers absenken, um Energie zu sparen. Während des Tags sind die Vögel mit Futtersuche beschäftigt. Einige legen Futterdepots an, andere nehmen Futter von uns Menschen dankend an.
Füttern im Winter
Viele Menschen stellen im Winter ein Vogelhaus auf, um Vögel zu unterstützen. Einige Arten nehmen diese Futterquelle dankend an, andere werden Sie aber kaum an einem Futterplatz antreffen. Einige Vogelarten nehmen das Futter auch nur in Bodennähe an, und jede Art hat seine speziellen Vorlieben, was das Futter anbelangt. Es ist auf jeden Fall spannend, die Vögel am Futterplatz zu beobachten. Nicht nur das Auffüllen, sondern auch die Reinigung gehören zum Betreiben eines Futterplatzes. Neben dem von Menschen angebotenen Futter finden die Vögel aber auch Nahrung auf abgeernteten Feldern, auf Bäumen und Sträuchern.